9. April 2024 • Lesezeit: 8 Min
Die Einführung der Europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) erhöht nicht nur die Transparenz für Investoren, Stakeholder und die Öffentlichkeit, sondern fördert gleichzeitig eine nachhaltigere Unternehmensführung und -strategie. Da Kriterien und Indikatoren für die Berichterstattung vorgegeben werden, ermöglichen die ESRS eine effizientere Bewertung und bessere Vergleichbarkeit der ESG-Leistung von Unternehmen. Die ESRS unterstützen auch die EU dabei, die Ziele des Grünen Deals und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Unternehmen, die sich den ESRS verpflichten, können zudem potenzielle Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit besser identifizieren und langfristig ihre Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit verbessern.
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind Teil der EU-Strategie für nachhaltige Finanzen und sollen Unternehmen helfen, einheitlich über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu berichten. Zusammen mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichten sie Unternehmen zur transparenten Offenlegung ihrer Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen (ESG). Die ESRS beinhalten detaillierte Anforderungen an die Berichterstattungzu "Impacts" (Auswirkungen), "Risks" (Risiken) und "Opportunities" (Chancen), wodurch Unternehmen umfassend über ihre Nachhaltigkeitsperformance und die damit verbundenen Herausforderungen berichten müssen. Die ESRS sind tief in der Vision des europäischen Green Deals verwurzelt, der bis 2050 eine klimaneutrale EU anstrebt. Dazu gehört auch die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR), die Investoren klare Informationen über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten bietet. Entwickelt von der europäischen Finanzberichterstattungsberatungsgruppe (EFRAG), sollen die ESRS ein einheitliches Format schaffen, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu messen und zu vergleichen.
Die ESRS umfassen allgemeine und spezifische Standards für verschiedene Branchen und thematisieren unter anderem Klimaschutz, Umweltverschmutzung, Wasserressourcen, Biodiversität, Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung. Die Einführung der ESRS bringt Vorteile wie verbesserte Transparenz und Zugang zu nachhaltigen Finanzierungen, stellt aber auch Herausforderungen wie hohe Implementierungskosten dar.
Um die neuen Standards umzusetzen, sollten Unternehmen ihre aktuellen ESG-Berichte analysieren, Wissenslücken schließen, interne Prozesse optimieren und mit Stakeholdern kommunizieren. Die ESRS fördern eine nachhaltigere Unternehmensführung und könnten langfristig zu einer umweltfreundlicheren und sozial gerechteren Wirtschaft in der EU beitragen, die als Modell für globale Standards dienen kann.
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Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind ein wichtiger Teil der EU-Strategie für nachhaltige Finanzen. Sie sollen helfen, dass Unternehmen in der EU auf ähnliche Weise über ihre Nachhaltigkeit berichten. Die ESRS machen Informationen über Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) klarer und vergleichbarer. Sie geben Investoren, Kunden und anderen Interessengruppen eine gute Grundlage, um informierte Entscheidungen zu treffen. Ihre Entwicklung kommt von der wachsenden Nachfrage nach echten, wichtigen und einheitlichen Daten, um zu beurteilen, wie nachhaltig Unternehmen sind.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD ist ein rechtlicher Rahmen, der Unternehmen dazu verpflichtet, detaillierte und zuverlässige Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu erstellen. Diese Verbindung mit den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) betont die Bedeutung der ESRS für Unternehmen. Die CSRD fordert Unternehmen dazu auf, ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistungen transparent offenzulegen. Damit positioniert sie die Unternehmen strategisch in einem Markt, der zunehmend umweltbewusst ist. Die ESRS und CSRD sind Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, nachhaltige Praktiken in der gesamten EU-Wirtschaft zu fördern und zu vereinheitlichen. Dadurch werden Unternehmen ermutigt, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu überdenken und anzupassen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Da die ESRS Teil der Corporate Sustainability Reporting Directive der EU sind, legen sie detaillierte Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen fest. Im Kontext der ESRS spielen die Begriffe "Impacts," "Risks" und "Opportunities" eine zentrale Rolle. Hier eine kurze Erklärung, was es damit auf sich hat:
1. Impacts (Auswirkungen)
"Impacts" bezieht sich auf die Auswirkungen, die ein Unternehmen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft hat. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Effekte. Unternehmen müssen im Rahmen der ESRS darlegen, wie ihre Geschäftstätigkeit und -praktiken folgende Aspekte beeinflussen:
2. Risks (Risiken)
"Risks" bezieht sich auf die Risiken, die sich aus den Nachhaltigkeitsaspekten für das Unternehmen selbst ergeben können. Dazu gehören:
3. Opportunities (Chancen)
"Opportunities" bezieht sich auf die Chancen, die sich aus einer nachhaltigen Geschäftstätigkeit ergeben können. Diese Chancen können umfassen:
Unternehmen müssen im Rahmen der ESRS umfassend über diese drei Aspekte berichten. Dies beinhaltet:
Durch die Berücksichtigung von "Impacts," "Risks" und "Opportunities" sollen Unternehmen ein umfassendes Bild ihrer Nachhaltigkeitsperformance und der damit verbundenen Herausforderungen und Chancen liefern. Dies hilft nicht nur bei der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen, sondern kann auch dazu beitragen, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken und langfristig erfolgreich zu sein.
Sie möchten mehr rund um die ESRS und deren Implementierung in Ihrem Unternehmen erfahren? In unserem Leitfaden haben wir alles zum Thema ausführlich erläutert.
Die Entwicklung der European Sustainability Reporting Standards ist tief verwurzelt in der Vision des europäischen Green Deals (Der europäische Grüne Deal), eine Vorreiterrolle für die EU auf dem Weg zu einer nachhaltigen, inklusiven Wirtschaft zu etablieren, die bis 2050 klimaneutral sein soll. Dieses Ziel braucht große Veränderungen in allen Wirtschaftsbereichen. Dabei gilt eine klare und zuverlässige Berichterstattung über Nachhaltigkeit als sehr wichtig.
In diesem Zusammenhang bildet die Sustainable Finance Disclosure Regulation, kurz SFDR, einen rechtlichen Rahmen, der Investoren klare Informationen über die Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen von Finanzprodukten bietet. Durch die Disclosure Requirements lässt sich der Kapitalfluss in nachhaltigere Wirtschaftsaktivitäten lenken. Die SFDR zeigt, wie Environmental, Social and Governance (ESG) bei Investitionsentscheidungen und Beratungen berücksichtigt werden. Es ist daher wichtig, standardisierte, vergleichbare und zuverlässige ESG-Daten zu haben.
Aufgrund dessen ist klar geworden, wie wichtig es ist, eine einheitliche und umfassende Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu haben. So können verschiedene Gruppen, wie Investoren, Kunden und Politiker, verlässliche Informationen erhalten. Um diesen Bedarf zu decken, entwickelt die Europäische Finanzberichterstattungsberatungsgruppe (EFRAG) europäische Standards für Nachhaltigkeitsberichte. Diese Initiative zielt darauf ab, ein einheitliches Format zu schaffen, mit dem man die Nachhaltigkeit von EU-Unternehmen gut messen, vergleichen und bewerten kann. Im November 2022 veröffentlichte die EFRAG den ersten Satz der ESRS.
Die ESRS betrachten Nachhaltigkeit in allen Bereichen – Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung. Sie wollen die Berichterstattung über diese Themen verbessern, damit sie mehr als nur eine Pflicht ist. Ziel ist es, dass Unternehmen dadurch wertvoller werden und das Vertrauen ihrer Stakeholder stärken.
Das Festlegen von verbindlichen Standards für nachhaltige Berichterstattung für große Unternehmen in der EU, ist ein wichtiger Fortschritt für die Nachhaltigkeitsziele Europas. Die ESRS geben einen klaren Rahmen für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit vor. Sie reagieren damit auf den Wunsch nach mehr Transparenz und helfen gleichzeitig, den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu beschleunigen. Die europäische Kommission stimmte am 31. Juli 2023 über die ESRS ab.
Diese Entwicklungen zeigen, wie ernst es der EU ist, führend bei den weltweiten Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft zu sein. Sie zeigen auch, dass die Zukunft unserer Wirtschaft eng mit Nachhaltigkeit verbunden ist.
Erfahren Sie, wie die lawcode Suite Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind ein wichtiger Fortschritt in der Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Sie geben Unternehmen ein ausführliches System, um ihre Nachhaltigkeitspraktiken klarer und verantwortlicher zu machen. Die wichtigsten Eigenschaften der ESRS zielen darauf ab, einen allgemeinen Standard zu setzen, der sich gründlich mit den vielfältigen und komplexen Herausforderungen der Nachhaltigkeit beschäftigt.
Umfangreich
Die ESRS decken mehr ab als übliche Berichte und behandeln viele wichtige Themen für nachhaltige Entwicklung. Dazu gehören Bereiche wie der Klimawandel, der Schutz der Artenvielfalt, soziale Gerechtigkeit und ethisches Unternehmensmanagement. Da sie verschiedene Themen abdecken, sorgen die Standards dafür, dass Unternehmen ein umfassendes Bild ihrer Nachhaltigkeit und deren Auswirkungen zeigen. Das macht die Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung relevanter und wirksamer.
Detailliert
Ein weiteres Merkmal der EU-Richtlinien für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit ist der Grad an Detailtiefe, der von Unternehmen verlangt wird. Unternehmen müssen neben den ESG-Maßnahmen auch Risiken und Chancen bekannt geben. Dazu gehören Methoden, um diese Risiken zu erkennen, zu bewerten und zu bewältigen. Genauere Informationen sollen allen Beteiligten helfen, die ESG-Leistung eines Unternehmens besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Vergleichbar
Durch die Einführung standardisierter Berichtsformate und -metriken erleichtern die ESRS den direkten Vergleich von ESG-Daten zwischen Unternehmen und Sektoren. Diese Vergleichbarkeit ist sehr wichtig für Investoren und andere Beteiligte, die nachhaltige Entscheidungen treffen wollen. Die Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsleistungen von verschiedenen Unternehmen gut zu vergleichen, hilft dabei, das Bewusstsein für gute Vorgehensweisen zu erhöhen und einen Wettbewerb um Nachhaltigkeit zu fördern.
Fokussiert auf Wesentlichkeit
Ein zentrales Prinzip der europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Betonung der Wesentlichkeit, auch materiality assessment. Unternehmen werden angehalten, sich auf die Nachhaltigkeitsaspekte zu konzentrieren, die für ihre spezifischen Geschäftsaktivitäten und Stakeholder von größter Bedeutung sind. Dies schließt die Berücksichtigung der doppelten Wesentlichkeit (double materiality) ein, bei der sowohl Umweltauswirkungen als auch soziale Aspekte relevant sind. Das bedeutet, dass die Berichterstattung genau angepasst und klar fokussiert sein muss, um die besonderen Herausforderungen und Chancen zu zeigen, die ein Unternehmen in seinen Nachhaltigkeitsbemühungen sieht. Wichtig ist, dass die Berichte nicht nur umfassend und detailliert sind, sondern auch relevant und zielgerichtet, um bei Entscheidungen zu helfen.
Die Einführung der European Sustainability Reporting Standards (zu den Standards) wurde von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) im Auftrag der Europäischen Kommission initiiert. Sie markiert einen wichtigen Meilenstein in der Evolution der Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb der Europäischen Union.
Die neuen Standards sind in zwei Gruppen, Datenpunkte oder auch Data Points geteilt: Eine für alle Branchen (Set 1) und eine, die später für spezielle Branchen festgelegt wird (Set 2). Sie sollen eine Berichterstattung ermöglichen, die auf die besonderen Bedürfnisse verschiedener Sektoren eingeht und gleichzeitig die Umwelt- und Sozialziele der EU beachtet.
Diese Standards adressieren spezifische Umweltthemen, die für das Erreichen der EU-Umweltziele von entscheidender Bedeutung sind:
Diese Standards decken ein breites Spektrum an sozialen Verantwortungsbereichen ab:
Die ESRS-Standards bieten einen klaren Rahmen für Unternehmen, um ihre Nachhaltigkeit offen und einheitlich zu zeigen und zu verbessern. Das hilft, das Bewusstsein und die Verantwortung für Umwelt- und Sozialprobleme zu steigern.
Die neuen europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sind ein wichtiger Schritt für Unternehmen. Sie bringen sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich. Diese genaue Untersuchung der Vor- und Nachteile zeigt, worauf Unternehmen bei der Berichterstattung achten müssen.
Verbesserte Transparenz und Glaubwürdigkeit bei Investoren und Kunden:
Wenn Unternehmen nach den europäischen Standards berichten, zeigen sie, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist. Das macht sie vertrauenswürdiger und verbessert ihr Ansehen bei aktuellen und zukünftigen Investoren sowie Kunden. Diese Offenheit kann mehr Kunden anziehen und Investoren interessieren, die auf Nachhaltigkeit Wert legen.
Einfachere Identifizierung & Managements von ESG-Risiken und -Chancen:
Die detaillierten Berichtsanforderungen der ESRS ermöglichen es Unternehmen, ihre ESG-Risiken und -Chancen tiefer zu analysieren. Das führt dazu, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeit besser verstehen. Sie können dann schneller handeln, um Risiken zu senken und Chancen zu nutzen. Diese Vorgehensweise kann das Unternehmen stärker und wettbewerbsfähiger machen.
Stärkung der nachhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten:
Wenn Unternehmen die europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung einhalten, verbessert sich ihr Zugang zu umweltfreundlichen Finanzierungen. Viele Investoren und Banken wollen klare Beweise sehen, dass ein Unternehmen nachhaltig handelt. Das kann zu besseren Kreditbedingungen führen und den Unternehmen helfen, ihre Umweltziele zu finanzieren.
Hohe Implementierungs- und Berichtskosten:
Sich an die detaillierten Berichtsanforderungen der neuen europäischen Standards anzupassen, kann teuer sein. Es kann sein, dass viel in neue Systeme, Abläufe und Schulungen investiert werden muss. Für kleinere Unternehmen könnte das besonders schwer sein, weil sie oft nicht über so viele Ressourcen wie große Firmen verfügen.
Komplexität der Anforderungen kann eine Herausforderung darstellen:
Die Komplexität und der Umfang der Berichterstattung können für Unternehmen jeder Größe schwierig sein. Es ist nötig, viele verschiedene ESG-Themen (Umwelt, Sozial, Governance) zu behandeln und genaue Informationen zu geben. Das verlangt gute Planung und vielleicht auch neue Systeme für das Verwalten und Analysieren von Daten.
Die neuen europäischen Nachhaltigkeitsstandards bringen Herausforderungen für Unternehmen, wie hohe Startkosten und schwierige Umsetzung. Aber sie geben auch die Möglichkeit, offener und vertrauenswürdiger in Sachen Nachhaltigkeit zu werden. Indem Unternehmen lernen, mit Umwelt-, Sozial- und Unternehmensrisiken besser umzugehen und neue Finanzierungsquellen zu nutzen, können diese Standards ihnen helfen, auf lange Sicht stabiler und erfolgreicher zu sein.
Es ist eine gute Idee, die Anwendung der neuen europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung als Investition in die Zukunft zu sehen. Sie helfen nicht nur, Gesetze einzuhalten, sondern fördern auch die Nachhaltigkeit und den Wert Ihres Unternehmens.
Um sich auf die neuen europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzubereiten, sollten Unternehmen gut und strategisch planen. Eine sorgfältige Planung hilft dabei, den neuen Regeln zu folgen und sie als Möglichkeit zu nutzen, Nachhaltigkeit zu verbessern und offener darüber zu berichten. Hier einige nützliche Schritte dazu:
1. Bestandsaufnahme der aktuellen ESG-Berichterstattungspraktiken
2. Identifizierung von Wissenslücken und Organisation von Schulungen
3. Etablierung interner Prozesse und Systeme
4. Kommunikation mit Stakeholdern
Sich auf die EU-Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzubereiten ist zwar kompliziert, aber es lohnt sich. Es hilft Unternehmen nicht nur, Regeln einzuhalten, sondern auch nachhaltiger zu werden. Wenn Unternehmen alle Teile ihrer Organisation einbeziehen und sich mehr auf Nachhaltigkeit konzentrieren, können sie nicht nur ihre Berichte nach den europäischen Standards verbessern. Sie können auch langfristig gut für Umwelt und Gesellschaft sein.
Die Einführung der europäischen Standards für Nachhaltigkeitsberichte ist ein großer Schritt hin zu einer umweltfreundlicheren und gerechteren Wirtschaft in der EU. Diese Standards helfen nicht nur, die Daten zu Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG) klarer und vergleichbarer zu machen, sondern sie fördern auch große Veränderungen. Indem sie klare Regeln für Berichte festlegen, ermutigen sie Unternehmen, ihre Arbeitsweisen zu überprüfen und Nachhaltigkeit zum Hauptziel ihrer Strategie zu machen.
Die europäischen Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung könnten die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, langfristig verändern. Sie ermutigen Unternehmen dazu, nicht nur an Geld zu denken, sondern auch den Wert nachhaltigen Handelns zu erkennen. So fördern sie eine Wirtschaft, die langlebig, robust und sozial verantwortlich ist. Diese Veränderung hilft nicht nur dabei, die EU-Ziele für ein klimaneutrales und gerechteres Europa zu erreichen. Sie hilft auch dabei, weltweite Probleme wie den Klimawandel, das Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten und soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen durch die delegierte Rechtsakt.
Die EU-Richtlinien zur Nachhaltigkeit sind aus zwei Hauptgründen wichtig. Erstens geben sie klare Regeln, wie Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen berichten sollen. Zweitens helfen sie den Firmen, nachhaltige Geschäftsmethoden und Pläne zu entwickeln und anzuwenden. Diese Regeln sind auch wichtig, um Investoren, Kunden und alle Menschen auf Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Sie helfen auch dabei, dass mehr Geld in umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Projekte fließt.
In der Zukunft könnten die EU-Regeln zum Berichten über Nachhaltigkeit anderen Ländern als Beispiel dienen. Diese könnten dann helfen, weltweit gleiche Maßstäbe für Nachhaltigkeit zu setzen. Das würde es einfacher machen, Daten zu Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung (ESG-Daten) überall gleich zu verstehen und zu vergleichen. Es würde auch dabei helfen, zusammen für eine umweltfreundlichere Wirtschaft zu arbeiten.Wir brauchen dringend Lösungen für Umwelt- und Gesellschaftsprobleme. Die europäischen Regeln zum Berichten über Nachhaltigkeit zeigen, wie wichtig und fortschrittlich es ist, sich dafür einzusetzen. Diese Regeln machen deutlich, dass es der EU ernst damit ist, bei der weltweiten Bemühung für mehr Nachhaltigkeit führend zu sein.
Die European Sustainability Reporting Standards sind von der EU-Kommission festgelegte Standards, die Unternehmen verpflichten, detaillierte Informationen über ihre Nachhaltigkeitspraktiken offenzulegen. Sie decken ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, und zielen darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU zu verbessern. Die ESRS wurden von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) entwickelt und sind ein zentraler Bestandteil der Corporate Sustainability Reporting Directive.
Betroffen sind große Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: eine Bilanzsumme von 25 Millionen Euro oder mehr, Nettoumsatzerlöse von 50 Millionen Euro oder mehr und eine Mitarbeiterzahl von 250 oder mehr. Auch börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit mehr als 10 Mitarbeitenden, ausgenommen Kleinstunternehmen, unterliegen dieser Pflicht. Die Einführung erfolgt schrittweise: Seit 2024 für bereits berichtspflichtige Unternehmen, ab 2025 für alle großen Unternehmen und ab 2026 für börsennotierte KMU.
Die European Sustainability Reporting Standards fordern von Unternehmen die Identifizierung und Bewertung ihrer Impacts, Risks and Opportunities (IROs) im Rahmen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Dabei werden sowohl die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft als auch die Einflüsse von Nachhaltigkeitsthemen auf das Unternehmen selbst betrachtet. Dieser Ansatz ermöglicht es, relevante Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen. Die IROs bilden somit die Grundlage für eine transparente und umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß den Standards.
Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Aktualisierung der ESRS. Als technischer Berater der Europäischen Kommission ist EFRAG verantwortlich für die Ausarbeitung und Aktualisierung der Standards. EFRAG entwickelt die ESRS in einem transparenten Prozess, der öffentliche Konsultationen und die Einbindung verschiedener Interessengruppen umfasst. So kann sichergestellt werden, dass die Standards praxisnah und effektiv sind. Zudem unterstützt EFRAG Unternehmen bei der Implementierung durch die Bereitstellung von Leitfäden und erläuternden Dokumenten, die die Anwendung der Standards erleichtern sollen.
Die European Sustainability Reporting Standards sind integraler Bestandteil der CSRD und definieren die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen. Unternehmen müssen detaillierte Informationen über ihre wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen offenlegen. Die Berichterstattung erfolgt nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit, das sowohl die Auswirkungen des Unternehmens auf Nachhaltigkeitsthemen als auch die Auswirkungen dieser Themen auf das Unternehmen berücksichtigt. Sie umfassen generelle Standards (ESRS 1 und ESRS 2) sowie themenspezifische Standards, die jeweils spezifische Offenlegungsanforderungen enthalten. Die Umsetzung erfordert von Unternehmen eine sorgfältige Analyse ihrer Geschäftsaktivitäten und -beziehungen, um relevante Nachhaltigkeitsinformationen zu identifizieren und transparent zu berichten.
Sie bieten einen umfassenden Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, indem sie ein breites Spektrum an Themen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) abdecken. Unternehmen müssen die doppelte Wesentlichkeit berücksichtigen, das heißt sowohl die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft als auch die Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen für ihre eigene Geschäftsentwicklung bewerten. Die Anwendung ist verbindlich für alle unter die CSRD fallenden Unternehmen und gewährleistet somit eine einheitliche und vergleichbare Berichterstattung innerhalb der EU. Durch standardisierte Offenlegungsanforderungen fördern sie Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsinformationen, was es Investoren und anderen Stakeholdern ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen. Zudem ist die Berichterstattung nach ESRS ein integraler Bestandteil des Lageberichts, wodurch nachhaltige Aspekte stärker in das gesamte Unternehmensreporting integriert werden.
Zu den zwei grundlegenden Standards zählen:
Zusammen bilden sie das Fundament für eine einheitliche und transparente Berichterstattung in Europa.
Die umweltbezogene Standards (E1-E5) sollen Unternehmen bei der Offenlegung ihrer Umweltpraktiken unterstützen. Dazu gehören unter anderem der Standard ESRS E1, der sich auf den Klimawandel konzentriert, sowie weitere Standards, die Themen wie Umweltverschmutzung, Wasser- und Meeresressourcen, biologische Vielfalt und Ökosysteme sowie Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft abdecken. Diese Standards zielen darauf ab, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Berichterstattung in der EU zu verbessern.
Die sozialbezogenen Standards, die Unternehmen verpflichten, über ihre sozialen Auswirkungen und Verantwortlichkeiten zu berichten, sind in S1-S4 aufgeteilt. Dazu gehören S1, der sich auf die eigene Belegschaft konzentriert, S2, der die Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette adressiert, S3, der betroffene Gemeinschaften berücksichtigt, und S4, der Verbraucher und Endnutzer in den Fokus nimmt. Diese Standards zielen darauf ab, Transparenz über Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und soziale Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen.
Der Governance-Standard G1 – Unternehmensführung verpflichtet Unternehmen, Informationen über ihre Geschäftsführung offenzulegen. Dies umfasst Aspekte wie die Rolle der Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorgane, interne Kontrollsysteme, Risikomanagementprozesse und Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Ziel ist es, Transparenz über die Unternehmensführung zu schaffen und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken.
Die Standards werden von der European Financial Reporting Advisory Group entwickelt und regelmäßig aktualisiert. Dieser Prozess umfasst die Erstellung von Standardentwürfen, öffentliche Konsultationen zur Einholung von Feedback und die anschließende Finalisierung der Standards. Nach der Überarbeitung durch EFRAG werden die Standards von der Europäischen Kommission als delegierte Rechtsakte verabschiedet und veröffentlicht. Durch kontinuierliche Überwachung und Anpassung stellt EFRAG sicher, dass die Standards stets den aktuellen Anforderungen der Berichterstattung in der EU entsprechen.
Die Anwendung der Standards bietet Unternehmen mehrere Vorteile. Durch die standardisierte Berichterstattung gemäß ESRS können Unternehmen die Verständlichkeit, Relevanz und Vergleichbarkeit ihrer Nachhaltigkeitsinformationen erhöhen, was das Vertrauen von Investoren und Stakeholdern stärkt. Zudem erfüllen sie damit die gesetzlichen Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive und vermeiden rechtliche Risiken. Die transparente Offenlegung nachhaltiger Praktiken kann den Zugang zu nachhaltiger Finanzierung verbessern und als strategischer Wettbewerbsvorteil dienen, indem sie das Unternehmensimage positiv beeinflusst und die Marktposition stärkt. Darüber hinaus unterstützt die ESRS-konforme Berichterstattung Unternehmen dabei, ihre Bemühungen systematisch zu managen, Verbesserungsbereiche zu identifizieren und sinnvolle Ziele zu setzen, was langfristig zu einer nachhaltigeren Geschäftsentwicklung führt.
Die Implementierung stellt Unternehmen vor mehrere Herausforderungen. Die Erfassung und Integration umfangreicher Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfordert Ressourcen und kann aufgrund der Komplexität der Lieferketten schwierig sein. Zudem müssen Unternehmen ihre internen Prozesse anpassen, um den detaillierten Berichtspflichten nachzukommen, was insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine erhebliche Belastung darstellen kann. Die Abstimmung mit bestehenden internationalen Standards wie GRI, SASB oder TCFD erfordert zusätzliche Anstrengungen, um Konsistenz und Vergleichbarkeit sicherzustellen. Darüber hinaus kann die Sicherstellung der Datenqualität und -genauigkeit, insbesondere bei der Erhebung von Umwelt- und Sozialdaten, komplex und zeitaufwendig sein. Schließlich müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie über die notwendigen internen Kompetenzen und Systeme verfügen, um die neuen Anforderungen effektiv umzusetzen und die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.
Die EFRAG hat mehrere Leitfäden veröffentlicht, um Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen. Dazu gehören der Leitfaden zur Wesentlichkeitsanalyse, der den Prozess der doppelten Wesentlichkeit erläutert, und der Leitfaden zur Wertschöpfungskette, der Anforderungen an die Berichterstattung über die gesamte Wertschöpfungskette beschreibt. Zudem bietet die Liste der ESRS-Datenpunkte eine detaillierte Übersicht der erforderlichen Offenlegungsanforderungen. Diese Hilfsmittel sollen Unternehmen dabei helfen, die ESRS effizient und effektiv umzusetzen.
Die ESRS sind eng mit anderen EU-Nachhaltigkeitsinitiativen verknüpft und dienen als zentrales Instrument zur Umsetzung der CSRD. Sie harmonisieren die Berichterstattung über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte und unterstützen die Ziele des European Green Deal sowie der EU-Taxonomie-Verordnung, indem sie Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen fördern. Durch die Standardisierung der Offenlegungspflichten erleichtern die ESRS Unternehmen die Erfüllung regulatorischer Anforderungen und tragen zur Lenkung von Kapital in nachhaltige Investitionen bei.